Das Drama wird nicht nur von den deutschen Bühnen, sondern auch aus der deutschen Gegenwartsliteratur verdrängt – diese Tendenz zeichnet sich seit etwa zehn Jahren immer deutlicher ab. Auch aus Autorenperspektive hat sich spätestens mit der Zeitenwende von 1989/90 die schon seit dem Ausgang des 19. Jahrhunderts erkennbare Krise des Dramatischen (Peter Szondi) deutlich verschärft. Literatur- und Theaterwissenschaften wiederum widmen sich dem Drama kaum noch.

Vor diesem Hintergrund fragt das Symposion nach der Zukunft des Dramas auf dem Stadt- und Staatstheater und in der deutschen Gegenwartsliteratur. Dazu wird das drohende Verschwinden der Gattung mit seinen Ursachen und Implikationen aus unterschiedlichen Perspektiven – poetisch, literatur- und theaterwissenschaftlich, philosophisch, sozioökonomisch – kritisch beleuchtet und nach Impulsen geforscht, die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit einer 2500 Jahre alten literarischen Tradition neu anzuregen.

Zu Wort kommen Dramatiker und Theaterpraktiker ebenso wie Verleger, Literatur- und Theaterwissenschaftler, Philosophen und Ästhetiker, deren Plädoyer dem Drama nicht nur als gesellschaftlichem Erfahrungsspeicher, sondern vor allem auch als unvergleichlichem Medium der Kultur- und Zeitdiagnostik gilt.


Der Eintritt zu den Konferenzveranstaltungen tagsüber ist frei, es wird keine Konferenzgebühr erhoben. Der Eintritt für die Abendveranstaltung am 26. Januar beträgt 5 bzw. 3 Euro.


Pressemitteilung zum Vortrag von Alain Badiou:
Der für den 27. Januar 2017, 20.00 Uhr, im Studio der Akademie der Künste Berlin, Hanseatenweg 10, vorgesehene Vortrag There is an eternal essence of the theater von Alain Badiou muss leider entfallen. Der Vortragende teilte den Veranstaltern sowie der Akademie der Künste Berlin mit, dass er seine Reise aus gesundheitlichen Gründen nicht antreten kann. Die Veranstalter bedauern die sich daraus ergebende kurzfristige Absage dieser Abendveranstaltung.
Das Symposium Die Zukunft des Dramas, das den Rahmen für Alain Badious Vortrag bildet, wird wie vorgesehen vom 26. bis 28. Januar 2017 im Literaturforum im Brecht-Haus stattfinden.


Das Programm in Kürze:

Donnerstag, 26. Januar 2017, 14.00 bis 17.00 Uhr
Panel 1: Die Zukunft des Dramas aus literatur- und theaterwissenschaftlicher Perspektive. Mit Bernd Stegemann, Jakob Hayner, Andreas Englhart; Moderation: Stephan Krause.

20.00 Uhr     Abendveranstaltung im Literaturforum im Brecht-Haus:
00.00 Uhr    Dramatisch – episch – postdramatisch
00.00 Uhr    Podiumsdiskussion mit Roberto Ciulli, Kathrin Tiedemann
00.00 Uhr    und Alexander Eisenach; Moderation: Frank Raddatz.


Freitag, 27. Januar 2017, 10.00 bis 13.00 Uhr
Panel 2: Die Zukunft des dramatischen Schreibens. Mit Werner Buhss, Kathrin Röggla, Eugen Ruge, Theresia Walser; Moderation: Frank Raddatz.

14.00 bis 17.00 Uhr
Panel 3a: Die Poetik des Dramas und seine Krise. Mit Wolfgang Engler, Thomas Martin, Hugo Velarde; Moderation: Mirjam Meuser.


Samstag, 28. Januar 2017, 10.00 bis13.00 Uhr
Panel 3b: Die Poetik des Dramas und seine Krise. Mit Mirjam Meuser, Frank Raddatz, Alexander García Düttmann; Moderation: Hugo Velarde.

14.00 bis 16.00 Uhr
Panel 4: Drama – Gesellschaft – Ökonomie. Mit Andreas Leusink, Florian Fiedler und Rosmarie Vogtenhuber; Moderation: Christoff Bleidt

16.30 Uhr    Abschlussdiskussion des Symposions mit allen Beteiligten.

00.00 Uhr     ausführliche Programmversion



Eine Kooperation der Hochschule
für Schauspielkunst „Ernst Busch“
, des BasisDruck Verlags, des „Heiner Müller Archiv/Transitraum“, des Literaturforums im Brecht-Haus und der Akademie der Künste;
gefördert von der Arbeitsgemein- schaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten e. V. und der Stiftung Preussische Seehandlung.

Organisation: Mirjam Meuser, Stephan Krause, Hugo Velarde

Veranstaltungsort:
Literaturforum im Brecht-Haus
Chausseestraße 125, 10115 Berlin

Download (PDF):
Programm
Konzept

Kontakt:
info@zukunft-des-dramas.de


Zum Mittagessen empfehlen wir das Restaurant Bonfini
(Chausseestraße 15, 10115 Berlin),
für die Übernachtungen sorgt das
Hotel Jurine
(Schwedter Str. 15, 10119 Berlin).